Am Wulfener Berg auf Fehmarn steht eine beeindruckende symbolische Rekonstruktion eines steinzeitlichen Langbettgrabs, die an die monumentalen Grabbauten erinnert, die hier vor über 5.000 Jahren standen. Diese 60 Meter lange und 7 Meter breite Steinformation aus tonnenschweren Findlingen gibt dir eine Vorstellung davon, wie gewaltig die ursprünglichen Megalithgräber gewesen sein müssen, auch wenn der moderne Nachbau von der historischen Originalform abweicht.
Das ursprüngliche Langbettgrab wurde bereits 1876 zerstört, als man die wertvollen Steine für den Deichbau benötigte, ein Schicksal, das viele steinzeitliche Denkmäler ereilte. Der 2010 entstandene Nachbau ist weniger eine wissenschaftlich exakte Rekonstruktion als vielmehr eine moderne Interpretation, die das Bewusstsein für das verlorene kulturelle Erbe schärfen soll.
Das Besondere an dieser symbolischen Darstellung: Du kannst zwischen den mächtigen Steinen hindurchgehen und die begehbaren Bereiche erkunden. Hier wird zwar nicht originalgetreu Geschichte rekonstruiert, aber dennoch ein eindrucksvolles Gefühl für die Dimensionen und den Aufwand vermittelt, den solche steinzeitlichen Bauten bedeuteten. Perfekt für Familien, Geschichtsinteressierte und alle, die sich fragen, wie Menschen ohne moderne Technik solche monumentalen Steinstrukturen errichten konnten.
Erfahre jetzt mehr und lies weiter.
Der Wulfener Berg war einst weit mehr als nur die zweithöchste Erhebung Fehmarns. Zwischen 3600 und 3200 vor Christus – also in der Jungsteinzeit – befand sich hier ein bedeutendes steinzeitliches Gräberfeld. Die steinzeitlichen Siedler wählten diesen erhöhten Punkt nicht zufällig: Von hier aus hatten sie einen weiten Blick über die Insel und das Meer, und der Berg bot einen würdigen Platz für ihre monumentalen Grabbauten.
Die originalen Langbetten erreichten Längen von bis zu 130 Metern und waren damit wahre "Riesenbetten" unter den Megalithgräbern. Diese gewaltigen Anlagen bestanden aus tonnenschweren Findlingen, die zu langrechteckigen Grabkammern aufgeschichtet und von mächtigen Erdhügeln überdeckt wurden.
Bereits 1836 untersuchte der Altertumsforscher und Pastor Diederich Harries die Reste des einst so bedeutenden Gräberfelds am Wulfener Berg. Seine detaillierten Aufzeichnungen sind heute von unschätzbarem Wert, denn sie dokumentieren die letzten Überreste der monumentalen Steinzeitarchitektur, bevor sie endgültig verschwand.
Das traurige Ende kam 1876: Das bedeutende Großsteingrab, das jahrhundertelang die Landschaft geprägt hatte, wurde vollständig abgetragen. Die Steine wurden als praktisches Baumaterial für den Deichbau benötigt. Damals eine übliche Praxis, die jedoch unwiederbringliche Kulturdenkmäler zerstörte. Was Jahrtausende überdauert hatte, verschwand innerhalb weniger Wochen unter den Hämmern der Steinbrecher.
Dieses Schicksal teilte das Wulfener Langbettgrab mit vielen anderen Megalithgräbern in Norddeutschland. Die wertvollen Steine wurden als kostenlose Baumaterialquelle geschätzt: Findlinge für Fundamente, gesprengte Steine für Straßenbau, massive Decksteine für Deiche und Hafenbauten. Die archäologische Bedeutung dieser Denkmäler wurde erst später erkannt, zu spät, um die meisten zu retten.
Heute finden sich von dem ursprünglichen Gräberfeld am Wulfener Berg keine originalen Spuren mehr. Umso wertvoller ist die 2010 entstandene Rekonstruktion, die auf historischen Beschreibungen und archäologischen Erkenntnissen basiert und uns zeigt, welch beeindruckende Monumente hier einst die Landschaft prägten.
Was 1876 für immer verloren schien, sollte 2010 durch das Engagement der Arbeitsgemeinschaft "Schönes Wulfen e.V." wieder ins Bewusstsein gebracht werden. Die Vereinsmitglieder wollten eine Erinnerung an das zerstörte Langbettgrab schaffen, nicht als wissenschaftlich exakte Rekonstruktion, sondern als moderne Interpretation, die die Dimensionen und Bedeutung dieser steinzeitlichen Monumente vermittelt.
Der entstandene Nachbau orientiert sich zwar an den grundlegenden Proportionen und einem der kleinsten Gräber von den historischen Langbetten dort, weicht aber von der ursprünglichen Bauweise ab. Während die steinzeitlichen Originale präzise konstruierte Grabkammern mit aufwendigem Zwischenmauerwerk und einer kompletten Erdüberhügelung besaßen, entschied man sich für eine vereinfachte, offene Darstellung.
Über ganz Fehmarn wurden Findlinge gesammelt, die den eiszeitlichen Steinen ähneln, welche die Steinzeitmenschen verwendeten. Das Projekt war durchaus aufwendig, aber das Ergebnis ist eher als moderne Skulptur denn als archäologische Rekonstruktion zu verstehen.
Technische Daten des symbolischen Nachbaus (2010) | Details |
Länge | 60 Meter |
Breite | 7 Meter |
Begehbare Bereiche | Offen zugänglich |
Steingewicht | Bis zu mehrere Tonnen pro Findling |
Besonderheiten | Opferstein (historisch unpassend), keine Überhügelung, kein Zwischenmauerwerk |
Charakter | Moderne Interpretation, nicht originalgetreu |
Die Abweichungen vom historischen Original sind deutlich erkennbar. So wurde in der Mitte ein sogenannter "Opferstein" platziert, der jedoch nicht in den Kontext steinzeitlicher Langbetten gehört. Die ursprünglichen Gräber hatten solche Elemente nicht. Ebenso fehlen die für steinzeitliche Megalithgräber typische Erdüberhügelung und das präzise Zwischenmauerwerk zwischen den Steinen, das die Originalbauten stabilisierte.
Diese Entscheidungen machen den Nachbau mehr zu einer modernen Interpretation als zu einer wissenschaftlich korrekten Rekonstruktion. Das Ziel war offensichtlich, ein begehbares und visuell eindrucksvolles Monument zu schaffen, das Aufmerksamkeit für das verlorene Erbe weckt, auch wenn es nicht zeigt, wie die originalen Langbetten tatsächlich aussahen.
Dennoch vermittelt die imposante Steinformation einen Eindruck von den enormen Dimensionen und dem Kraftaufwand, den die steinzeitlichen Bauwerke bedeuteten.
Das nachgebaute Langbettgrab am Wulfener Berg ist ein begehbares Monument, das dir eine Vorstellung von den Dimensionen steinzeitlicher Megalithgräber vermittelt. Du kannst die gesamte offene Steinformation erkunden und zwischen den mächtigen Findlingen hindurchgehen, die zumindest den gewaltigen Steinen der Eiszeit entsprechen.
Die tonnenschweren Findlinge sind tatsächlich authentische eiszeitliche Hinterlassenschaften. Jeder Stein wurde von den Gletschern über hunderte Kilometer transportiert und hier auf Fehmarn abgelagert. Die steinzeitlichen Menschen verwendeten genau solche Steine für ihre monumentalen Grabbauten. Wenn du vor diesen gewaltigen Steinen stehst, bekommst du zumindest eine Ahnung davon, welche logistische Herausforderung es bedeutet haben muss, sie zu bewegen und zu positionieren.
Der in der Mitte platzierte "Opferstein" gehört allerdings nicht zur ursprünglichen Konzeption steinzeitlicher Langbetten und ist eine moderne Hinzufügung, die historisch nicht korrekt ist. Die originalen Gräber hatten solche zentralen Steine nicht, sie bestanden aus präzise angelegten Grabkammern mit komplexem Mauerwerk und einer vollständigen Erdbedeckung.
Die offene Bauweise ohne die typische Überhügelung macht die Steinstruktur zwar gut sichtbar und begehbar, entspricht aber nicht der ursprünglichen Erscheinung. Die echten Langbetten wirkten von außen wie langgezogene Erdhügel, aus denen nur die Eingangsbereiche zu den Grabkammern herausragten.
Trotz dieser historischen Ungenauigkeiten regt der Nachbau die Vorstellungskraft an: Wie haben die steinzeitlichen Menschen ohne moderne Technik solche tonnenschweren Steine bewegt? Die symbolische Darstellung lässt dich zumindest über die enormen körperlichen Anstrengungen nachdenken, die nötig waren, auch wenn die Details nicht stimmen.
Das Langbettgrab liegt verkehrsgünstig und ist ganzjährig kostenfrei zugänglich. Die Anfahrt ist unkompliziert, und die Sehenswürdigkeit eignet sich hervorragend für einen spontanen Besuch oder als Baustein einer größeren Fehmarn-Tour.
Praktische Informationen | Details |
Adresse | Bargmöhl 28, 23769 Fehmarn OT Wulfen |
GPS-Koordinaten | 54.405377, 11.162334 |
Parken | Kostenloser Parkplatz (ca. 300m entfernt) |
Öffnungszeiten | Ganzjährig frei zugänglich |
Eintritt | Kostenfrei |
Gehzeit | 5-10 Minuten vom Parkplatz |
Die Anfahrt erfolgt über das kleine Dorf Wulfen. Du folgst der Ausschilderung zum Golfplatz und findest den Parkplatz Bargmöhl direkt ausgeschildert. Von dort ist es nur ein kurzer, gemütlicher Spaziergang zum Langbettgrab. Der Weg ist auch für Familien mit Kinderwagen oder ältere Besucher gut zu bewältigen.
Die kostenlose Zugänglichkeit rund um die Uhr macht das Langbettgrab zu einem sehr flexiblen Ausflugsziel. Du kannst es problemlos in andere Aktivitäten einbinden oder spontan vorbeischauen, wenn du in der Nähe bist. Besonders stimmungsvoll ist ein Besuch in den Abendstunden, wenn das warme Licht die Findlinge zum Leuchten bringt und eine fast mystische Atmosphäre schafft.
Das symbolische Langbettgrab ist ein ideales Ausflugsziel für Familien, denn es macht das Thema Steinzeit auf eine begreifbare Art erlebbar, die besonders Kinder fasziniert. Auch wenn der Nachbau nicht historisch korrekt ist, vermittelt er dennoch einen eindrucksvollen Eindruck von den Dimensionen steinzeitlicher Bauwerke. Kinder können zwischen den gewaltigen Steinen hindurchlaufen und bekommen ein Gefühl für die körperlichen Herausforderungen, die solche Projekte bedeuteten.
Der Lerneffekt ist beträchtlich, auch wenn man ehrlich sein muss: Was hier zu sehen ist, entspricht nicht exakt den ursprünglichen Langbetten. Dennoch verstehen Kinder intuitiv, welche ungeheure Kraftanstrengung nötig war, um diese tonnenschweren Steine zu bewegen, und entwickeln Respekt vor den Leistungen der Steinzeitmenschen. Gleichzeitig bietet der Besuch Gelegenheit, über den Unterschied zwischen historischer Realität und moderner Interpretation zu sprechen.
Für Geschichtsinteressierte ist das symbolische Langbettgrab durchaus interessant, allerdings sollte man es als das verstehen, was es ist: eine moderne Interpretation, nicht eine wissenschaftlich korrekte Rekonstruktion. Wer sich für die echte steinzeitliche Architektur interessiert, sollte zusätzlich andere erhaltene Großsteingräber auf Fehmarn besuchen.
Ein großer Vorteil für Familien ist die überschaubare Besuchsdauer. Das symbolische Langbettgrab lässt sich schnell erkunden, ohne dass Langeweile aufkommt. Es eignet sich perfekt als Baustein eines größeren Ausflugs, auch wenn man dabei erklären sollte, dass es sich um eine moderne Darstellung handelt.
Die beeindruckenden Steinformationen machen den Nachbau zu einem beliebten Fotomotiv. Besonders eindrucksvoll sind Aufnahmen, die die Größenverhältnisse zwischen Menschen und den Steinen zeigen.
Die Lage des Langbettgrabs in Wulfen eröffnet dir vielfältige Möglichkeiten, deinen Besuch zu einem abwechslungsreichen Tagesausflug zu erweitern. Der kleine Ort und seine Umgebung bieten für jeden Geschmack etwas Passendes.
Direkt nebenan befindet sich der Golfplatz Fehmarn, der seit 1991 Golfer aus ganz Deutschland anzieht. Die 18-Loch-Anlage ist auch für Anfänger geeignet und bietet einen spektakulären Blick auf die Fehmarnsundbrücke. Selbst wenn du nicht golfst, lohnt sich ein Spaziergang am Rande des gepflegten Platzes – die Kombination aus modernem Sport und steinzeitlicher Geschichte ist einzigartig.
Nur wenige Kilometer westlich liegt Lemkenhafen mit der historischen Mühle "Jachen Flünk". Diese windgängige Mühle beherbergt ein einzigartiges Landwirtschaftsmuseum und zeigt, wie das ländliche Leben auf Fehmarn über Jahrhunderte funktionierte. Die Kombination aus Steinzeit-Langbettgrab und traditioneller Landwirtschaft ergibt eine faszinierende Zeitreise durch die Inselgeschichte.
Naturliebhaber sollten unbedingt einen Spaziergang zur nahen Steilküste unternehmen, wo im Sommer Uferschwalben ihre Brutröhren ins Kliff bohren. Die drei Steilküsten Fehmarns bieten spektakuläre Ausblicke und zeigen die Insel von ihrer wilden, ursprünglichen Seite.
Für Besucher mit Hunden ist die Umgebung um Wulfen besonders attraktiv: Weite Felder, Spazierwege am Wasser und viel Platz zum Toben machen diesen Bereich zu einem hundefreundlichen Paradies.
Das Langbettgrab am Wulfener Berg ist nicht das einzige Zeugnis der steinzeitlichen Besiedlung Fehmarns. Über die ganze Insel verteilt finden sich weitere Sehenswürdigkeiten, die von der langen Geschichte der Insel erzählen.
Besonders bemerkenswert ist das Großsteingrab "Alversteen" im Südwesten der Insel nahe Albertsdorf. Es gilt als das besterhaltene originale Megalithgrab Fehmarns und zeigt, wie diese Bauwerke ursprünglich aussahen, bevor sie als Steinbrüche genutzt wurden. Hier findest du noch die authentischen, über 5.000 Jahre alten Steine in ihrer ursprünglichen Anordnung.
Weitere steinzeitliche Spuren lassen sich bei Katharinenhof entdecken, wo sich eines der größten ursprünglichen Langbetten befand: 40 Meter lang, 18 Meter breit und 2 Meter hoch. Auch der Galgenberg bei Petersdorf und der Hinrichsberg bei Staberdorf bergen archäologische Schätze, die von der reichen Vorgeschichte der Insel zeugen.
Diese Vielfalt macht Fehmarn zu einem wahren Paradies für Archäologie-Interessierte und zeigt, wie dicht die Insel bereits in der Steinzeit besiedelt war.
Das symbolische Langbettgrab am Wulfener Berg bietet dir eine beeindruckende, wenn auch nicht historisch korrekte Begegnung mit der Dimension steinzeitlicher Monumentalbauten. Auch wenn es nicht zeigt, wie die Originale wirklich aussahen, vermittelt es doch einen Eindruck von der gewaltigen Größe und dem Aufwand, den solche Projekte vor 5.000 Jahren bedeuteten.
Diese besondere Sehenswürdigkeit zeigt dir Fehmarn von einer anderen Seite: als Ort mit jahrtausendelanger Menschheitsgeschichte, die leider größtenteils zerstört wurde, aber durch engagierte – wenn auch nicht immer wissenschaftlich exakte – Erinnerungsarbeit wieder ins Bewusstsein gebracht wird. Das symbolische Langbettgrab verbindet Bildung und Erlebnis, auch wenn es mehr über moderne Geschichtsvermittlung als über steinzeitliche Realität aussagt.
Besonders interessant ist die Tatsache, dass hier bewusst eine moderne Interpretation geschaffen wurde, die Aufmerksamkeit für das verlorene Erbe weckt – auch wenn sie nicht historisch korrekt ist. Die Arbeitsgemeinschaft "Schönes Wulfen e.V." hat einen Ort des Staunens geschaffen, der uns daran erinnert, welche bedeutenden Kulturdenkmäler unwiederbringlich verloren gegangen sind.
Das kostenfreie und jederzeit zugängliche symbolische Langbettgrab fügt sich als interessanter Stopp in jeden Fehmarn-Urlaub ein.
Du hast eine Ferienunterkunft auf Fehmarn gebucht und suchst weitere Sehenswürdigkeiten oder möchtest Sportausrüstung oder Strandkörbe mieten? Folge den Links für mehr Informationen.