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Blick auf die Nördliche Seeniederung in Markelsdorfer Huk.
Titelbild von Superbass; Lizenz: CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.

Der Ostseestöpsel auf Fehmarn – Fehmarns charmanteste Kuriosität

Etwa 90 Meter vor dem Strand von Westermarkelsdorf ragt ein mysteriöser schiefer Betonklotz aus der Ostsee. Was aussieht wie ein riesiger Badewannenstöpsel, ist tatsächlich eine der kuriosesten und charmantesten Sehenswürdigkeiten auf Fehmarn: der berühmte Ostseestöpsel. Generationen von Kindern haben die Geschichte gehört, dass die Ostsee leerläuft, wenn man ihn herauszieht, genau wie bei einer Badewanne.

Doch hinter diesem unscheinbaren, schief im Wasser stehenden Stahldalben verbirgt sich eine faszinierende Geschichte aus Seefahrt, Sturmfluten und einem eisigen Winter, der alles veränderte. Der Ostseestöpsel ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv für Urlauber, sondern auch ein Zeugnis der maritimen Geschichte Fehmarns, die Jung und Alt gleichermaßen fasziniert.

Ob du mit der Familie einen entspannten Strandtag in Westermarkelsdorf verbringst, als Geschichtsinteressierter die maritime Vergangenheit der Insel erkundest oder einfach eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit suchst: Der Ostseestöpsel bietet dir eine perfekte Mischung aus Märchen und Geschichte, die deinen Fehmarn-Urlaub um eine besondere Anekdote bereichert.

Erfahre jetzt mehr über den Ostseestöpsel und lies weiter.

Die zauberhafte Legende vom Ostseestöpsel

"Wenn man den Stöpsel herauszieht, läuft die Ostsee leer, genau wie bei einer Badewanne!" Diese Geschichte wird auf Fehmarn seit Jahrzehnten Kindern erzählt, und sie ist so charmant wie einleuchtend. Schließlich sieht der schiefe Betonklotz mit seinem kreisrunden Design tatsächlich aus wie ein überdimensionaler Badewannenstöpsel, der im falschen Winkel in die Ostsee gesteckt wurde.

Der Name "Ostseestöpsel" entstand durch diese Ähnlichkeit mit einem Badewannenstöpsel im Volksmund. Kinder lieben diese Geschichte, weil sie so wunderbar, einfach und vorstellbar ist. Viele Familien machen extra einen Abstecher nach Westermarkelsdorf, nur um ihren Kindern den berühmten "Stöpsel der Ostsee" zu zeigen und die Legende zu erzählen.

Was diese Geschichte so besonders macht, ist ihre Beständigkeit: Seit Generationen wird sie weitergegeben, und auch heute noch leuchten Kinderaugen auf, wenn sie zum ersten Mal von dem geheimnisvollen Ostseestöpsel hören. Die Vorstellung, dass man mit einem einzigen Zug an diesem Stöpsel das ganze Meer entleeren könnte, ist einfach zu faszinierend, um nicht daran zu glauben.

Aber was steckt wirklich hinter diesem schiefen Gebilde im Wasser? Die wahre Geschichte ist mindestens genauso spannend wie die Legende, nur etwas komplizierter.

Die wahre Geschichte des Ostseestöpsels

Die Geschichte des Ostseestöpsels beginnt mit einem Problem, das die Seefahrt vor Westermarkelsdorf jahrzehntelang plagte: Schiffe nahmen immer wieder den falschen Kurs und strandeten vor der Küste. Bei Nebel und schlechten Sichtverhältnissen verwechselten Kapitäne den Leuchtturm von Westermarkelsdorf mit dem Feuerschiff Fehmarnbelt, das weiter nördlich vor Anker lag und den Weg durch die Meerenge weisen sollte.

Ein dramatisches Beispiel ereignete sich am zweiten Weihnachtstag 1923: Um 22:30 Uhr fuhr ein Kohlendampfer hinter Westermarkelsdorf auf Strand. Solche Unfälle häuften sich, und es musste dringend eine Lösung her. Die zuständigen Behörden erkannten, dass eine zusätzliche Navigationshilfe nötig war, um Verwechslungen zu vermeiden.

Im Jahr 1935 wurde endlich gehandelt: Vor dem Strand von Westermarkelsdorf wurde ein spezieller Pegel errichtet, der eine Doppelfunktion erfüllen sollte. Erstens diente er zur Messung der Wasserstände, angesichts der häufigen Sturmfluten an der Ostseeküste ein wichtiges Anliegen. Zweitens wurde er mit einer Warnleuchte ausgestattet, die bei Nacht und Nebel brannte und Schiffen als zusätzliche Orientierung diente.

Die Stromversorgung für diese Leuchte kam direkt vom nahegelegenen Leuchtturm Westermarkelsdorf. Der Pegel stand zunächst kerzengerade im Wasser und erfüllte seine Aufgabe zuverlässig. Doch das Schicksal hatte andere Pläne mit diesem praktischen Bauwerk.

Der Winter 1942 sollte alles verändern. Es war ein besonders harter Winter mit extremem Packeis, das sich vor der Küste Fehmarns türmte. Die gewaltigen Eismassen übten einen enormen Druck auf alle Strukturen im Wasser aus. Der vier Meter tief im Meeresgrund verankerte Stahldalben hielt zunächst stand, neigte sich aber allmählich zur Seite. Am Ende des Eiswinters hatte er die charakteristische Schräglage erreicht, die er bis heute hat.

Nach diesem "Unfall" wurde der Pegel außer Betrieb genommen. Die Schräglage machte ihn für seine ursprünglichen Funktionen unbrauchbar, aber paradoxerweise verlieh sie ihm seinen besonderen Charme. Statt ihn zu entfernen, blieb er als stummes Zeugnis dieses extremen Winters bestehen und wurde so zur Sehenswürdigkeit.

Interessant ist auch, dass es vor Staberhuk auf der Ostseite Fehmarns einen ganz ähnlichen Pegel gab. Dieser ist jedoch längst verschwunden, was den Ostseestöpsel von Westermarkelsdorf umso wertvoller als historisches Zeugnis macht.

Was du heute am Ostseestöpsel siehst

Heute präsentiert sich der Ostseestöpsel als markantes Wahrzeichen vor der Küste Westermarkelsdorfs. Das Bauwerk besteht aus einem massiven Stahldalben mit einem charakteristischen 10-kantigen Betonkranz.

Technische Daten Details
Typ Schiefer Stahldalben mit Betonkranz
Entfernung vom Strand Ca. 90 Meter
Betonkranz 10-kantig
Verankerung 4 Meter tief im Meeresgrund
Koordinaten 54° 31′ 26,6″ N, 11° 2′ 39,6″ O
Neigung Seit 1942 dauerhaft schief

Der Ostseestöpsel ist je nach Wasserstand unterschiedlich gut sichtbar. Bei Niedrigwasser ragt er deutlicher aus dem Wasser heraus, bei höheren Wasserständen wirkt er gedrungener. Diese wechselnde Optik macht ihn zu einem lebendigen Element der Küstenlandschaft.

Was sofort ins Auge fällt, ist natürlich die markante Schräglage. Der Dalben neigt sich deutlich zur Seite, was ihm seine unverwechselbare Silhouette verleiht. Diese "Fehlstellung" ist es, die ihm seinen besonderen Charakter gibt und ihn von anderen maritimen Bauwerken unterscheidet.

Der Betonkranz oben ist noch gut erhalten und zeigt die solide Bauweise von 1935. Trotz fast 90 Jahren Witterung und Salzwassereinfluss steht der Ostseestöpsel noch immer stabil im Wasser, ein Beweis für die robuste Konstruktion der damaligen Zeit.

So erreichst du den Ostseestöpsel

Der Ostseestöpsel ist denkbar einfach zu erreichen und eignet sich perfekt für einen spontanen Abstecher während deines Fehmarn-Urlaubs. Du fährst nach Westermarkelsdorf und findest dort einen großen, kostenlosen Parkplatz direkt am Strand. Von hier aus ist es nur ein kurzer Spaziergang über den Deich zum Strand.

Vom Strand aus hast du einen unverstellten Blick auf den schiefen Ostseestöpsel, der etwa 90 Meter vor der Küste aus dem Wasser ragt. Die Entfernung ist perfekt: Er ist nah genug, um die Details erkennen zu können, aber weit genug entfernt, um seine markante Silhouette vor der Meereskulisse zu bewundern.

Ein besonderer Vorteil: Der Ostseestöpsel liegt nur etwa 950 Meter vom berühmten, denkmalgeschützten Leuchtturm Westermarkelsdorf entfernt. Du kannst beide Sehenswürdigkeiten perfekt miteinander verbinden und hast so zwei maritime Highlights an einem Ort.

Der Zugang ist familienfreundlich und barrierefrei bis zum Deich. Auch für ältere Besucher oder Familien mit Kinderwagen ist der Ostseestöpsel problemlos erreichbar. Die kurze Distanz macht ihn zur idealen Sehenswürdigkeit für alle, die nicht weit laufen können oder möchten.

Die besten Zeiten für Fotos und Besuche

Der Ostseestöpsel ist ein dankbares Fotomotiv, das zu verschiedenen Tageszeiten und Jahreszeiten unterschiedliche Reize bietet. Besonders fotogen wird er bei besonderen Lichtverhältnissen und Wetterbedingungen.

Goldene Stunde und Sonnenuntergänge: Da Westermarkelsdorf an der Nordwestküste liegt, eignet sich der Strand hervorragend für Sonnenuntergangsfotos. Der Ostseestöpsel im Gegenlicht oder mit dramatischem Abendhimmel im Hintergrund ergibt besonders stimmungsvolle Aufnahmen.

Verschiedene Wasserstände: Je nach Tide zeigt sich der Ostseestöpsel in unterschiedlichen Proportionen. Bei Niedrigwasser wirkt er größer und imposanter, bei Hochwasser fügt er sich harmonischer in die Wasserfläche ein. Beide Varianten haben ihren eigenen Reiz.

Wetterabhängige Stimmungen: Bei ruhiger See spiegelt sich der Ostseestöpsel im Wasser und wirkt friedlich. Bei stürmischem Wetter mit Wellenschlag um den Dalben entstehen dagegen dramatische Aufnahmen, die an seine ursprüngliche Funktion als Seefahrts-Warnzeichen erinnern.

Jahreszeitliche Reize: Im Sommer ist der Kontrast zwischen blauem Himmel, türkisem Wasser und dem dunklen Ostseestöpsel besonders schön. Im Winter bei Eis und Schnee erhält er eine ganz andere, fast mystische Ausstrahlung, besonders passend, wenn man bedenkt, dass Eis für seine heutige Gestalt verantwortlich ist.

Für Familienfotos ist der Ostseestöpsel ein beliebtes Motiv. Kinder lassen sich gerne vor dem "echten Badewannenstöpsel" fotografieren, und diese Bilder werden oft zu beliebten Urlaubserinnerungen.

Ein Highlight für Familien mit Kindern

Der Ostseestöpsel ist wie geschaffen für Familien mit Kindern. Die Kombination aus spannender Legende und sichtbarem "Beweis" macht ihn zu einer der kinderfreundlichsten Sehenswürdigkeiten auf Fehmarn.

Kinder lieben die Geschichte vom Ostseestöpsel, weil sie so anschaulich ist. Sie können den "Stöpsel" sehen, seine schiefe Position bestaunen und sich lebhaft vorstellen, wie die Ostsee leerläuft, wenn man ihn herauszieht. Diese Art des spielerischen Lernens bleibt lange in Erinnerung und macht Geschichte greifbar.

Der große Vorteil für Eltern: Der Besuch dauert nicht lange. Kinder haben oft nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne für Sehenswürdigkeiten, aber der Ostseestöpsel ist schnell "abgearbeitet" und trotzdem ein echtes Highlight. Du parkst, gehst fünf Minuten zum Strand, erzählst die Geschichte, machst ein paar Fotos, fertig ist das Sightseeing-Programm für die Kleinen.

Gleichzeitig lässt sich der Besuch perfekt mit einem entspannten Strandtag verbinden. Während die Kinder am Strand spielen, haben die Erwachsenen den Ostseestöpsel und den Leuchtturm im Blick. So wird aus einem kurzen Sightseeing-Stopp ein ganzer Familientag am Meer.

Kombiniere den Ostseestöpsel mit anderen Attraktionen

Der große Vorteil des Ostseestöpsels ist seine perfekte Lage für Kombinationstouren. Du musst nicht extra anreisen, sondern kannst mehrere Sehenswürdigkeiten an einem Tag erkunden.

Leuchtturm Westermarkelsdorf: Nur wenige hundert Meter entfernt steht der denkmalgeschützte Leuchtturm, der seit 2021 durch einen modernen Neubau ergänzt wurde.

Strand von Westermarkelsdorf: Der naturbelassene Strand eignet sich perfekt für einen entspannten Tag am Meer. Hier gibt es weniger Trubel als an den touristischen Hauptstränden, dafür aber authentische Ostsee-Atmosphäre.

Markelsdorfer Huk: Nicht weit entfernt befindet sich die Aussichtsplattform am Markelsdorfer Huk im Naturschutzgebiet "Nördliche Seeniederung". Ein perfektes Ziel für Naturliebhaber und Vogelbeobachter.

Küsten-Radtour: Der Ostseestöpsel lässt sich hervorragend in eine Radtour entlang der Küste Fehmarns einbauen. Die Strecke führt durch ursprüngliche Landschaften und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die Ostsee.

Dörfer-Hopping: Kombiniere Westermarkelsdorf mit anderen kleinen Orten der Nordküste wie Bojendorf oder Katharinenhof. Jeder hat seinen eigenen Charakter und zeigt dir verschiedene Facetten des ursprünglichen Fehmarns.

Weiter unten im Südwesten findest du außerdem noch das Vogelschutzreservat Wallnau sowie an der südwestlichen Spitze den Jimi-Hendrix-Gedenkstein und den Leuchtturm Flügge.

Warum der Ostseestöpsel zu deinem Fehmarn-Urlaub gehört

In einer Zeit, in der viele Sehenswürdigkeiten überlaufen und kommerzialisiert sind, ist der Ostseestöpsel ein Gegenmodell: ursprünglich, authentisch und charmant unaufgeregt. Er zeigt dir, dass nicht jede Attraktion groß und spektakulär sein muss, um unvergesslich zu werden.

Die Mischung aus Legende und Geschichte macht ihn besonders: Kinder können an die märchenhafte Badewannen-Geschichte glauben, während Erwachsene die historischen Hintergründe zu schätzen wissen. So spricht der Ostseestöpsel alle Generationen an und wird zum gemeinsamen Erlebnis für die ganze Familie.

Gleichzeitig ist er ein perfektes Beispiel dafür, wie aus einem technischen "Unfall" eine beliebte Sehenswürdigkeit werden kann. Die charakteristische Schräglage, die eigentlich ein Defekt ist, macht ihn erst zu dem besonderen Wahrzeichen, das er heute ist.

Der Ostseestöpsel repräsentiert auch das entspannte Fehmarn abseits der Haupttouristenströme. Hier an der Nordküste findest du noch das ursprüngliche Inselleben, die authentische Ostsee-Atmosphäre und die Ruhe, die einen wirklich erholsamen Urlaub ausmacht.

Dann ist eine unserer hochwertigen Ferienwohnungen in Burg auf Fehmarn oder am Südstrand der perfekte Ausgangspunkt für deine Entdeckungstouren. Von hier aus erreichst du alle Sehenswürdigkeiten der Insel bequem und kannst nach einem erlebnisreichen Tag entspannt in dein gemütliches Feriendomizil zurückkehren.