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Aufnahme aus einer der Beobachtungshütten im Wasservogelreservat Wallnau
Titelbild von Hartmut Inerle; Lizenz: CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.

Naturschutzgebiete auf Fehmarn: 4 Paradiese für Natur und Vögel

Fehmarn ist nicht nur die Sonneninsel der Ostsee, sondern auch ein echtes Naturparadies. Vier ausgewiesene Naturschutzgebiete bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum und dir die Möglichkeit, die ursprüngliche Natur der Insel hautnah zu erleben. Besonders beeindruckend: Die Insel liegt auf der sogenannten Vogelfluglinie zwischen Mitteleuropa und Skandinavien. Jährlich rasten hier Hunderttausende Zugvögel auf ihrem Weg in die Brut- oder Überwinterungsgebiete.

Ob du ein begeisterter Vogelbeobachter bist, gerne in der Natur wanderst oder einfach die Ruhe und Weite der Küstenlandschaft genießen möchtest, die Naturschutzgebiete auf Fehmarn sind zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Von den ausgedehnten Teichflächen in Wallnau über die beeindruckende Strandwalllandschaft am Grünen Brink bis zum dynamischen Nehrungshaken Krummsteert: Jedes Schutzgebiet hat seinen ganz eigenen Charakter und seine Besonderheiten.

1. NABU Wasservogelreservat Wallnau – Europas Hotspot der Vogelbeobachtung

Das NABU Wasservogelreservat Wallnau an der Westküste Fehmarns ist mit knapp 300 Hektar das größte und bekannteste Naturschutzgebiet der Insel. Hier kreuzen sich die Zugwege von Wasser- und Landvögeln, sodass jährlich bis zu 250 verschiedene Vogelarten das Gebiet anfliegen. Ein wahres Eldorado für Vogelbeobachter und Naturfreunde.

Die Geschichte Wallnaus ist bemerkenswert: Vor rund 400 Jahren war dieser Bereich noch eine Bucht der Ostsee. Durch Sedimentablagerungen bildete sich ein Nehrungshaken, der die Bucht von der offenen Ostsee trennte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das entstandene Feuchtgebiet künstlich trockengelegt und landwirtschaftlich genutzt. Da sich der Boden als ungeeignet erwies, kaufte der NABU das Gebiet 1975 zusammen mit dem Kreis Ostholstein und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Seitdem wird Wallnau als Naturschutzgebiet professionell betreut und hat sich zu einer der ökologisch wertvollsten Regionen Norddeutschlands entwickelt.

Heute prägt ein vielfältiges Mosaik aus Teichen, Schilfflächen, Feuchtwiesen und kleinen Gehölzen die Landschaft. Herzstück ist ein ausgeklügeltes Kanalsystem, das die Wassermenge auf den Flächen präzise regelt und damit optimale Lebensbedingungen für Brut- und Zugvögel schafft. Im dichten Schilf, auf den ausgedehnten Feuchtwiesen und an den schlickigen Uferzonen tummeln sich Graugänse, Säbelschnäbler, Teichrohrsänger, Löffelenten und viele weitere Arten.

Das Besucherzentrum mit seinem modernen Infozentrum bietet von März bis Oktober umfassende Informationen über die Bedeutung des Naturschutzes. Der Naturlehrpfad führt dich mit spannenden Spielstationen und wissenswerten Themensäulen durch das Gebiet. Für Kinder gibt es einen kleinen Tast- und Schnupperpfad, auf dem sie ihre Sinne testen können. Vom zehn Meter hohen Aussichtsturm hast du einen grandiosen Blick über das gesamte Naturschutzgebiet und kannst die Vögel aus der Vogelperspektive beobachten.

Besonders clever: In den Sichtschutzwall, der das Kerngebiet des Reservats von den Besuchern abgrenzt, sind Beobachtungshütten integriert. Von diesen „Hides" aus kannst du die scheuen Tiere aus nächster Nähe beobachten, ohne sie zu stören. Der NABU bietet zudem regelmäßig Führungen an, bei denen erfahrene Naturschützer die Zusammenhänge erklären und dir die Schutzbedürftigkeit der Natur näherbringen.

Mehr Informationen zu Öffnungszeiten und Angeboten findest du in unserem ausführlichen Artikel über das Wasservogelreservat Wallnau

2. Grüner Brink: Strandwalllandschaft und Greifvogelparadies

Der Grüne Brink an der Nordküste Fehmarns ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Schleswig-Holsteins. Bereits seit 1938 steht das etwa 134 Hektar große Gebiet unter Schutz. Es erstreckt sich 2,5 Kilometer entlang der Küste zwischen Puttgarden und Gammendorf und reicht von der Deichkrone bis zu 150 Meter in die Ostsee hinein.

Die Entstehung dieser einzigartigen Landschaft ist dem Deichbau nach der verheerenden Flutkatastrophe von 1872 zu verdanken. Durch die veränderten Strömungsverhältnisse lagerten sich Sand und Geröll ab, wodurch Nehrungshaken entstanden. Diese wuchsen landwärts und riegelten nacheinander drei Strandseen unterschiedlichen Alters von der freien Ostsee ab. Auf den älteren, küstenfernen Strandwällen hat sich eine charakteristische Küstenheide entwickelt. Das ist eine in Deutschland seltene und schützenswerte Vegetationsform.

Der Grüne Brink liegt zentral an der Wasservogelzugroute und ist damit ein Hotspot für Vogelbeobachter. Aufgrund dieser Vogelzuglinie kannst du hier nahezu die Hälfte aller europäischen Vogelarten beobachten. Bis zu 170 Arten werden pro Jahr gezählt. Der Charaktervogel des Gebietes ist der Rothalstaucher, der zahlreich an den schilfumstandenen Strandseen brütet. Auch Gänse, Enten, Säger, Watvögel, Seeschwalben und Möwen nutzen die abwechslungsreichen Strukturen dieser Landschaft.

Ein absolutes Highlight ist der Greifvogelzug von Ende August bis Anfang September. Von Norden kommend fliegen Mäuse- und Wespenbussarde, Sperber, Fischadler und sogar Eulen über das Naturschutzgebiet. Es ist sehr beeindruckend, wenn diese majestätischen Vögel am Himmel ihre Kreise ziehen und dabei von den Thermikströmungen über der Küste profitieren.

Das Gebiet ist durch mehrere gut ausgebaute Fußgängerwege zugänglich, sodass du die Vögel bequem beobachten kannst. Du parkst am besten am Badestrand Grüner Brink und gehst von dort über den Deich am Strand entlang bis zum markanten Niobe-Denkmal, das an den Untergang des Segelschulschiffs SMS Niobe im Jahr 1932 erinnert. Der NABU kümmert sich um das Naturschutzgebiet und bietet auch Führungen im Brink an.

Der Grüne Brink ist übrigens nicht nur für Vogelbeobachter interessant. Auch Kitesurfer und Windsurfer schätzen die Küstenabschnitte in der Nähe für ihre guten Windbedingungen. Wenn du selbst aufs Wasser möchtest, findest du weiter südlich am Südstrand perfekte Bedingungen zum Kitesurfen und Windsurfen

3. Krummsteert-Sulsdorfer Wiek: Dynamischer Nehrungshaken im Südwesten

An der Südwestspitze Fehmarns liegt das 395 Hektar große Naturschutzgebiet Krummsteert-Sulsdorfer Wiek. Der Name „Krummsteert" kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet „krummer Schwanz". Das ist eine treffende Beschreibung für den charakteristischen Nehrungshaken, der sich hier ins Meer erstreckt. Das Gebiet wurde 1980 neu ausgewiesen und trägt die NSG-Nummer 90.

Der Nehrungshaken ist eine der naturräumlichen Erscheinungen in Deutschland, die aufgrund ihrer Dynamik unter Prozessschutz stehen. Das bedeutet, die natürlichen Prozesse von Anlandung und Abtragung durch Wind, Wellen und Strömung dürfen hier ungestört ablaufen. Der Krummsteert darf deshalb nicht betreten werden. Du kannst ihn aber vom Ufer aus hervorragend beobachten und fotografieren.

Das Naturschutzgebiet umfasst verschiedene Ökosysteme und Biotope: Den dynamischen Nehrungshaken selbst, die Sulsdorfer Wiek (eine geschützte Bucht), Schilfbereiche und Teichflächen. Diese Vielfalt macht das Gebiet besonders wertvoll für die Vogelwelt. Typische Küstenpflanzen wie Meerkohl, Salzmiere und Meersenf prägen die Vegetation, während verschiedene Watvögel, Enten und Möwen hier Nahrung und Rastplätze finden.

Der Fußweg von Orth zum Leuchtturm Flügge führt direkt an der Sulsdorfer Wiek vorbei. Auf diesem malerischen Weg durchquerst du auch den „Rammskamp" genannten Schilfbereich und kommst an den Flügger Teichen vorbei, die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind. Seit 2005 informieren neu gestaltete Tafeln über die hier brütenden und durchziehenden Vögel. Die Wanderung zum Leuchtturm, den du auch besichtigen und besteigen kannst, ist besonders zur Zugvogelzeit im Frühjahr und Herbst ein echtes Erlebnis.

Fachlich betreut wird das Gebiet seit seiner Ausweisung vom NABU Schleswig-Holstein. In den Sommermonaten ist ein NABU-Naturschutzwart vor Ort, der regelmäßige ornithologische und botanische Bestandsaufnahmen durchführt.

4. Nördliche Seeniederung Fehmarn: Junges Schutzgebiet mit großer Bedeutung

Das rund 751 Hektar große Naturschutzgebiet Nördliche Seeniederung Fehmarn ist das jüngste der vier Schutzgebiete. Es steht erst seit dem 29. August 2014 unter Schutz und ist das 15. Naturschutzgebiet im Kreis Ostholstein. Trotz seines jungen Status hat es eine enorme Bedeutung für den Naturschutz, denn es ist größtenteils Bestandteil der FFH-Gebiete „Küstenstreifen West- und Nordfehmarn" und „Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht" sowie des EU-Vogelschutzgebietes „Östliche Kieler Bucht".

Das Gebiet erstreckt sich entlang des nördlichen Küstenbereichs von Fehmarn und reicht vom Parkplatz Grüner Brink über Wenkendorf und Altenteil bis zum Fastensee südlich von Westermarkelsdorf. Es besteht aus drei Teilflächen und schützt sowohl die hinter dem Deich liegenden Lagunen und Seen mit den sie umgebenden Flächen. Im nordwestlichen Bereich am Markelsdorfer Huk schützt es zudem die vor dem Deich liegenden Lagunen und den angrenzenden Flachwasserbereich der Ostsee.

Die Landschaft wird von einer Ausgleichsküste als ostseeküstentypische Landschaft mit Strandwallbildungen und eingeschlossenen Lagunen und Binnenseen geprägt. Hinter dem Deich haben sich große Binnenseen gebildet, umgeben von ausgedehnten Schilfzonen, Salzwiesen, flachen Küstenniedermooren und Grünlandbereichen. Im Nordwesten und Westen findest du Dünenbereiche, Kiesstrände und Spülsäume, wo unter anderem der charakteristische Meerkohl wächst. Die Weißdünen werden von Strandhafer besiedelt, und auf den sich landeinwärts anschließenden Dünenbereichen wächst krautige Vegetation.

Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum für eine beeindruckende Vielfalt gefährdeter Arten. Hier brüten Rohrweihe, Rohrdommel, Mittelsäger, Knäkente, Kolbenente, Säbelschnäbler, Rotschenkel, Bekassine, Kiebitz, Tüpfelsumpfhuhn sowie Zwerg- und Flussseeschwalbe. Als Rastgebiet hat es Bedeutung für Graugans, Singschwan, Reiherente und Goldregenpfeifer, und verschiedene Enten überwintern hier. Auch Amphibien wie Kammmolche, Rotbauchunken, Kreuz- und Wechselkröten sind heimisch. Die Nördliche Seeniederung war Teilgebiet des LIFE-Bombina-Projektes zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Rotbauchunke.

Teile des Naturschutzgebietes werden zur Pflege mit Robustrindern beweidet. Diese robusten Tiere halten die Landschaft offen und verhindern ein Verlanden der Gewässer. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biotope. Die Grünlandbereiche werden extensiv genutzt, also naturschonend bewirtschaftet.

Durch das Naturschutzgebiet verlaufen mehrere Wege, die auch zu den östlich des Markelsdorfer Huks liegenden Campingplätzen, Ausflugslokalen und den außendeichs liegenden Strandabschnitten führen. In der Nähe des Markelsdorfer Huks befindet sich eine Beobachtungsplattform, von der aus du einen herrlichen Blick über das Schutzgebiet und die Ostsee hast. Besonders in den Frühjahrs- und Herbstmonaten zeigt sich hier ein lebendiges Schauspiel, wenn die Zugvögel auf ihrer Reise rasten.

Vogelbeobachtung auf Fehmarn: Die Vogelfluglinie erleben

Fehmarn liegt strategisch an einer der wichtigsten Vogelzugrouten Europas. Diese Route wird auch als Vogelfluglinie zwischen Mitteleuropa und Skandinavien bezeichnet. Was für die Fähren zwischen Puttgarden und Rödby gilt, gilt auch für die Vögel: Dies ist die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark. Etwa 100 Millionen Vögel nutzen die Insel jährlich als Rastplatz auf ihrem Weg zwischen den arktischen, skandinavischen und osteuropäischen Brutgebieten und ihren Winterquartieren im Süden.

Die Vielfalt der Lebensräume auf Fehmarn macht die Insel für so viele verschiedene Arten attraktiv. Kleine Seen und Röhrichtgebiete sind ideale Brutgebiete für seltene Arten wie Rothalstaucher und Kolbenente. Die Flachwasserzonen der Küste bieten Nahrung für Watvögel wie Säbelschnäbler, Rotschenkel und verschiedene Strandläufer. Die offenen Wasserflächen ziehen Meeresenten und Säger an, während die kleinen Wälder, Felder, Gehölze und Knicks Schutz und Nahrung für Finken, Laubsänger und Grasmücken bieten.

Die beste Zeit für Vogelbeobachtungen sind die Zugzeiten im Frühjahr (März bis Mai) und Herbst (August bis Oktober). Im Frühling kehren viele Arten aus ihren Winterquartieren zurück. Zu dieser Zeit kannst du dann das Brutgeschäft beobachten und die Balzrufe der verschiedenen Arten hören. Im Spätsommer und Herbst dominiert der Wegzug Richtung Süden. Besonders spektakulär ist der Herbstzug der Greifvögel im September: An warmen Tagen mit guten Thermikbedingungen ziehen Wespenbussarde, Mäusebussarde, Sperber und Fischadler über die Insel.

Aber auch außerhalb der Hauptzugzeiten lohnt sich Vogelbeobachtung auf Fehmarn. Im Juni und Juli sind viele Brutvogelarten mit ihren Jungen aktiv. Der Winter bietet Möglichkeiten, nordische Wasservögel wie Gänse und verschiedene Entenarten in eisfreien Bereichen zu beobachten. Mit etwas Glück kannst du sogar ausgesprochene Raritäten wie Odinshühnchen, Sumpfläufer oder Raubseeschwalben entdecken.

Aktivitäten in den Naturschutzgebieten: Naturerlebnis für die ganze Familie

Die Naturschutzgebiete auf Fehmarn bieten vielfältige Möglichkeiten, die Natur aktiv zu erleben. Dabei ist natürlich immer der nötige Respekt vor den geschützten Lebensräumen und ihren Bewohnern wichtig.

Wandern und Spaziergänge

Alle Naturschutzgebiete verfügen über gut ausgebaute Wege, die zum Wandern und Spazierengehen einladen. Besonders schön ist die Deichkrone am Grünen Brink, wo du direkt am Wasser entlang wanderst und dabei Schafe beim Grasen beobachten kannst. Der Weg von Orth zum Leuchtturm Flügge führt durch verschiedene Landschaftstypen und bietet immer wieder neue Ausblicke auf die Küste und die Vogelwelt.

Geführte Touren: Der NABU bietet in Wallnau regelmäßig Führungen an, bei denen erfahrene Naturschützer die Zusammenhänge erklären und mit Fernglas und Spektiv auch scheue Arten zeigen. Auch am Grünen Brink gibt es in den Sommermonaten Führungen durch den NABU-Naturschutzwart. Diese Angebote sind besonders empfehlenswert, wenn du tiefer in die Materie einsteigen möchtest.

Familien mit Kindern: In Wallnau gibt es einen Naturlehrpfad mit Spielstationen und einen Tast- und Schnupperpfad, der speziell für Kinder gestaltet wurde. Hier können die Kleinen spielerisch etwas über Flora und Fauna lernen und gleichzeitig Spaß an Bewegung in der Natur haben. Der Aussichtsturm ist bei Kindern besonders beliebt. Vom Hochsitz aus lässt sich die Vogelwelt aus einer ganz neuen Perspektive beobachten.

Fotografie: Die Naturschutzgebiete sind ein Paradies für Naturfotografen. Die Beobachtungshütten in Wallnau bieten perfekte Bedingungen für Wildlife-Fotografie, und die abwechslungsreichen Landschaften am Grünen Brink und Krummsteert laden zu Landschaftsaufnahmen ein. Besonders bei Sonnenauf- und -untergang entstehen hier magische Lichtstimmungen.

Kombinationsmöglichkeiten: Du kannst den Besuch der Naturschutzgebiete wunderbar mit anderen Sehenswürdigkeiten kombinieren. Nach einer Wanderung am Grünen Brink lohnt sich ein Abstecher zum Niobe-Denkmal, und die Tour zum Leuchtturm Flügge lässt sich mit einem Besuch der Krummsteert-Sulsdorfer Wiek verbinden. Wenn du dich für die Geschichte der Insel interessierst, findest du in unserem Artikel über die Museen auf Fehmarn weitere spannende Ausflugsziele.

Praktische Tipps für deinen Besuch in den Naturschutzgebieten

Damit dein Besuch in den Naturschutzgebieten zu einem gelungenen Erlebnis wird, haben wir hier einige praktische Tipps für dich zusammengestellt:

Beste Besuchszeiten: Die Naturschutzgebiete sind zum größten Teil ganzjährig zugänglich. Teilweise werden einzelne Strandabschnitte in der Brutzeit im Sommer gesperrt. Die Hauptzugzeiten im Frühjahr (März bis Mai) und Herbst (August bis Oktober) bieten die spektakulärsten Vogelbeobachtungen. Das NABU-Infozentrum in Wallnau ist von März bis Oktober geöffnet. Im Winter sind die Gebiete ruhiger, aber du kannst nordische Wintergäste beobachten.

Anreise und Parken: Wallnau erreichst du über den Ort Bojendorf, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Zum Grünen Brink fährst du zum Parkplatz am Badestrand Grüner Brink zwischen Puttgarden und Gammendorf. Für Krummsteert parkst du in Orth oder am Campingplatz in Flügge. Zur Nördlichen Seeniederung kommst du über verschiedene Zugänge, unter anderem am Markelsdorfer Huk.

Ausrüstung: Für Vogelbeobachtungen ist ein Fernglas mit mindestens 8-facher Vergrößerung sehr hilfreich aber nicht unbedingt notwendig. Ein Bestimmungsbuch oder eine App zur Vogelbestimmung machen den Ausflug noch interessanter. Trage je nach Wetterlage wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk. Die Wege sind meist gut begehbar, können aber nach Regen auch matschig sein. Denk an Sonnenschutz im Sommer und warme Kleidung im Winter, denn an der Küste kann es sehr windig sein.

Verhaltensregeln: Bleib bitte auf den ausgewiesenen Wegen, um die Tiere nicht zu stören und die Vegetation zu schonen. Besonders in Brutgebieten ist Rücksichtnahme wichtig. Hunde sollten in den Naturschutzgebieten immer angeleint sein. Nimm deinen Müll wieder mit und verhalte dich ruhig, um die Vögel nicht aufzuschrecken. Der Krummsteert darf nicht betreten werden, da er unter Prozessschutz steht.

Eintrittspreise: Der Zugang zu den Naturschutzgebieten ist grundsätzlich kostenlos. Nur das NABU-Infozentrum in Wallnau erhebt einen Eintrittspreis (Erwachsene ca. 6-8 Euro, Kinder ermäßigt, Familienkarten verfügbar). Dafür erhältst du Zugang zum Aussichtsturm, zu den Beobachtungshütten und zum Naturlehrpfad. Mitglieder des NABU erhalten Ermäßigungen.

Schlechtwetter-Alternative: Auch bei nicht ganz so perfektem Wetter lohnt sich der Besuch der Naturschutzgebiete, solange es nicht gerade in Strömen regnet. Viele Vogelarten sind gerade bei bedecktem Himmel besonders aktiv. In Wallnau bietet das Infozentrum Schutz bei Regen, und die überdachten Beobachtungshütten ermöglichen auch bei Nieselwetter ungestörte Naturbeobachtungen. Wenn das Wetter wirklich zu schlecht ist, findest du auf Fehmarn auch Indoor-Alternativen wie das Meereszentrum oder verschiedene Museen.

Naturschutz und Nachhaltigkeit: Fehmarns grüne Zukunft

Die Naturschutzgebiete auf Fehmarn sind nicht nur wichtige Refugien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, sondern auch lebendige Beispiele dafür, wie Naturschutz, Tourismus und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen können. Die Arbeit des NABU, der Stiftung Naturschutz und des Kreises Ostholstein zeigt, dass sich Engagement für die Natur lohnt.

Viele der heute geschützten Flächen waren früher landwirtschaftlich genutzt oder durch menschliche Eingriffe verändert. Durch gezielte Renaturierungsmaßnahmen, Biotop-Management und extensive Beweidung werden die natürlichen Lebensräume wiederhergestellt und für kommende Generationen bewahrt. Die Arbeit der Naturschutzwarte, die wissenschaftlichen Bestandsaufnahmen und die Öffentlichkeitsarbeit tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung intakter Ökosysteme zu schärfen.

Als Besucher kannst auch du einen Beitrag leisten: Indem du die Verhaltensregeln beachtest, auf den Wegen bleibst und die Natur respektvoll behandelst, hilfst du mit, diese wertvollen Lebensräume zu erhalten. Vielleicht magst du auch eine Mitgliedschaft beim NABU erwägen oder mit einer Spende die Naturschutzarbeit unterstützen. Jeder Beitrag hilft.

Fazit: Fehmarns Naturschätze entdecken und schützen

Die vier Naturschutzgebiete auf Fehmarn sind wahre Schätze der Ostküste. Sie bieten nicht nur unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum, sondern ermöglichen auch dir einzigartige Naturerlebnisse. Ob du die beeindruckende Vogelvielfalt in Wallnau bestaunst, am Grünen Brink den Greifvogelzug beobachtest, die Dynamik des Nehrungshakens Krummsteert erlebst oder die Weite der Nördlichen Seeniederung genießt, jedes Gebiet hat seinen ganz eigenen Charakter und seine Besonderheiten.

Die Naturschutzgebiete sind perfekte Ausflugsziele für die ganze Familie und lassen sich wunderbar mit anderen Aktivitäten auf Fehmarn kombinieren. Vielleicht machst du morgens eine Vogelbeobachtungstour in Wallnau und verbringst den Nachmittag in Orth beim Kitesurfen oder Windsurfen? Oder du wanderst vormittags am Grünen Brink und besuchst nachmittags das Niobe-Denkmal und einen der malerischen Leuchttürme?

Nach einem erlebnisreichen Tag in der Natur freust du dich sicher auf deine gemütliche Unterkunft. In unseren Ferienwohnungen mit optimaler Lage bist du nie weit von den Naturschutzgebieten entfernt und kannst jeden Morgen aufs Neue entscheiden, welches Naturparadies du erkunden möchtest. Und wenn du mit deinem Vierbeiner reist, der sich ebenfalls über ausgedehnte Spaziergänge in der Natur freut, findest du bei uns auch die passende Ferienwohnung mit Hund.

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